Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bringt nichts
Diese provokante Überschrift eines Artikels in der F.A.Z. hat in der Öffentlichkeit für Verwirrung gesorgt. Denn eigentlich ging es in diesem Beitrag um eine Studie, in der die KWK nur eine unter vielen Anwendungen ist.
Der F.A.Z.-Artikel, der am 22. Juni 2010 erschienen ist, bezieht sich auf die am 23. Juni veröffentlichte Studie „Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen Energiesystem“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Die DPG betrachtet darin die Erzeugungs-, Speicherungs- und Verbrauchsmethoden elektrischer Energie aus physikalischer Sicht. Alle relevanten Themen der aktuellen Energiedebatte werden im Zusammenhang betrachtet und analysiert: von der CO2-Abscheidung in fossilen Kraftwerken über Kernenergie, Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und andere bis hin zur Elektromobilität und Stromspeicherung und -transport. „Das Ziel der Studie ist es“, so Wolfgang Sandner, Präsident der DPG, „einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu geben und möglichst wertneutral kommentiertes Datenmaterial vorzulegen, um damit gesellschaftliche Diskussionen voranzutreiben und politische Entscheidungsprozesse zu unterfüttern.“
Der Verband für Wärmelieferung (VfW) hat in einer Pressemitteilung vom 15. Juli speziell die Aussagen und Annahmen der F.A.Z. und der Studie zum Thema KWK kritisch unter die Lupe genommen. In der Pressemitteilung heißt es u. a.:
„…Die DPG-Studie vergleicht jedoch die „realen“ KWK-Anlagen (dezentrale kleine Erdgas-Blockheizkraftwerke sowie große Kohleheizkraftwerke und deren bestehende Fernwärmenetze) mit den idealen, teilweise noch in der Entwicklung befindlichen Systemen wie hocheffizienter Sole-Wärmepumpe und GuD-Kraftwerk. Ein Ansatz, der der marktwirtschaftlichen Realität völlig fern ist.
Der Autor des oben zitierten Artikels übersieht ferner, dass die DPG-Studie zwischen der zentralen KWK mit Fernwärme und der dezentralen „häuslichen“ KWK unterscheidet. Der Schluss, den die DPG bzgl. KWK zieht, lautet, dass zentrale KWK-Anlagen mit bestehenden Fernwärmenetzen gegenüber den idealisierten, noch für die breite Massenanwendung zu entwickelnden Systemen Nachteile haben können, wenn bestimmte Randbedingungen auftreten. In der Mehrzahl der Anwendungsfälle, bei richtiger Auslegung in Brennwerttechnik, sind dezentrale KWK-Anlagen stets vorteilhaft…“
Die vollständige Pressemitteilung des VfW vom 15.7.2010 gibt es unter: www.energiecontracting.de