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Wechsel des Stromanbieters in Großstädten am beliebtesten

Vor dem Hintergrund stetig steigender Strompreise wird der Wechsel zu einem neuen Stromversorger immer beliebter.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur nutzen jährlich mehr als zwei Millionen Haushalte die Möglichkeit, ihren Stromanbieter frei zu wählen und sich für preiswertere Alternativen zu entscheiden*. Insgesamt haben nach statistischen Erhebungen im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mehr als 8,5 Millionen Haushalte seit Beginn der Liberalisierung des deutschen Strommarktes ihren Versorger gewechselt**. Wie eine aktuelle Untersuchung des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de in diesem Zusammenhang zeigt, machen Verbraucher in Großstädten aktuell am häufigsten von ihrem Recht zum Anbieterwechsel Gebrauch.

Im Zuge der Auswertung wurden die jeweiligen lokalen Wechselhäufigkeiten auf Basis aller Haushalte, die in den vergangenen zwölf Monaten über toptarif.de einen neuen Stromanbieter gewählt haben, ermittelt und miteinander verglichen. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Trend zum Anbieterwechsel in den 80 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern im Mittel rund 5,1 Prozent höher ist als im Rest der Bundesrepublik.

Besonders ausgeprägt ist die Neigung zur Wahl eines neuen Stromversorgers in Berlin. In der Bundeshauptstadt liegt die Wechselquote, gemessen an der Zahl der Haushalte, rund 75 Prozent über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Ähnlich wechselfreudig zeigen sich auch Stromkunden in Leipzig (+65 Prozent), Mülheim an der Ruhr (+47 Prozent), Recklinghausen (+44 Prozent) und Potsdam (+37 Prozent).

Tabelle: Wechselaktivitäten in ausgewählten deutschen Großstädten

In Hamm, Erlangen und Reutlingen halten die Verbraucher ihren Anbietern hingegen wesentlich stärker die Treue. Dort liegen die Wechselaktivitäten 40 bis 45 Prozent unter dem bundesweiten Mittelwert. Auch in der bayerischen Landeshauptstadt München (-35 Prozent) verhalten sich Privathaushalte mit Blick auf die Wahl eines neuen Lieferanten eher passiv. In den beiden weiteren Millionenstädten Hamburg (+7 Prozent) und Köln (+12 Prozent) bewegen sich die Quoten hingegen leicht über dem Durchschnitt.

Ein weiteres Ergebnis des Städtevergleichs ist der Aspekt, dass die relative Wechselhäufigkeit in den zehn ostdeutschen Großstädten (ohne Berlin) noch einmal rund 5 Prozent über dem Mittel aller Großstädte liegt. Neben Leipzig und Potsdam sind vor allem auch Jena und Cottbus – mit Wechselaktivitäten von 29 bis 32 Prozent über dem gesamtdeutschen Durchschnitt – hervorzuheben.

„Die konkrete Entscheidung für einen neuen Stromanbieter hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie zum Beispiel vom lokalen Preisgefüge, eventuellen Preiserhöhungen, dem Wettbewerb vor Ort, der Höhe des Einkommens, dem Image des Versorgers oder auch von ökologischen Bewertungsmaßstäben“, erklärt Daniel Dodt von toptarif.de. „Die höhere Wechselwilligkeit in Ballungsräumen lässt sich am ehesten damit erklären, dass die Thematik des Stromanbieterwechsels im Bewusstsein der Großstädter präsenter ist als anderswo.“ Dabei spielen neben einer besseren Vernetzung der Menschen in urbanen Zentren auch die Häufigkeit von (Sicht)Werbung sowie der Einfluss der medialen Berichterstattung und umfangreichere Möglichkeiten des Medienkonsums eine entscheidende Rolle. Hinzu kommt der Aspekt, dass sich Trends, beispielsweise der Wechsel zu Ökostromprodukten, in der Regel eher im großstädtischen Milieu etablieren können.

„Ein Vergleich der verschiedenen Angebote am Markt ist aber nicht nur in Ballungsgebieten sinnvoll, sondern allen Haushalten mindestens einmal im Jahr zu empfehlen“, so Dodt. Aktuell haben Verbraucher in vielen Regionen Deutschlands bereits die Auswahl zwischen mehr als 100 verschiedenen Anbietern, die mit ihren Produkten um die Gunst der Kunden werben. Vergleichsrechner im Internet zeigen mögliche Alternativen vor Ort und helfen, die richtigen Anbieter entsprechend der eigenen Wünsche und Präferenzen zu finden. In vielen Fällen lassen sich so nicht nur die Haushaltskosten erheblich senken. Auch der Umwelt kann zum Beispiel durch die Wahl nachhaltiger Ökostromtarife ein zusätzlicher Nutzen entstehen.

* Bundesnetzagentur (2010): Markt und Wettbewerb Energie Kennzahlen 2010.

** Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (2010): BDEW-Energietrends. Ergebnisbericht der 9. Welle – Juni 2010.

www.toptarif.de

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